Posts Tagged ‘Stadtbahn’

Handelskammer fordert Gutachten

Einen parteiübergreifenden Konsens fordert die Hamburger Handelskammer in Sachen Nahverkehrsausbau. „Alle aktuell diskutierten Projekte – Stadtbahn, S4 nach Ahrensburg und Weiterleitung U4 bis nach Harburg – sind für Hamburg wichtig und haben ihre spezifischen Stärken“, meint Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg. Man könne jedoch angesichts der Haushaltlage nicht alle Projekte zeitgleich realisieren.

Zur Klärung der Prioritätsfrage schlägt die Kammer vor – man ahnt es schon – ein (oder zwei? Oder drei?) Gutachten in Auftrag zu geben. Diese solle ein unabhängiges Kosten-/Nutzenverhältnis ermitteln und dadurch eine „wichtige Entscheidungsgrundlage“ sein. Ob es für den Hamburger Haushalt so gut ist, teure und vor allem langwierige Gutachten in Auftrag zu geben?

Es fällt der Handelskammer reichlich spät ein, ein Gutachten, kurz vor Bürgerschaftsdebatte und anschließendem Planfeststellungsverfahren zur Stadtbahn, anzufordern. Zudem hat der Erste Bürgermeister, Ole von Beust, die U4 zum kleinen Grasbrook und damit Richtung Harburg, mit „wünschenswert, aber nicht bezahlbar“ längst zu Grabe getragen.

Somit fällt die U4 aus der Diskussion, verbleiben Stadtbahn und S4 nach Ahrensburg. Hier steht die Reihenfolge bereits fest: Nach nun erfolgter Kostenberechnung und Finanzierungsplanung wird sich die Bürgerschaft der Stadtbahn annehmen und Bundesmittel werden beantragt. Danach geht es ins Planfeststellungsverfahren, 2012 sollen die Bagger anrücken.
Bezüglich der S4 arbeitet Hamburg mit Schleswig-Holstein zusammen, um auch dieses wichtige Verkehrsprojekt auf den Weg zu bringen. Da der S-Bahn-Verkehrsvertrag zwischen Hamburg und DB bis 2017 läuft, wird es vorher sowieso nichts mit der S4 – man braucht Planungssicherheit bezüglich neuer Triebzüge. Wenn es glatt läuft, wird frühestens 2017 die erste S4 in Ahrensburg halten; zu dem Zeitpunkt soll der erste Streckenabschnitt der Stadtbahn schon drei Jahre im Betrieb sein.

Was das Kosten-/Nutzenverhältnis angeht, muss dieses eh per standardisierten Bewertungsverfahren für beide Projekte erfolgen, was quasi im Gleichschritt mit dem Antrag auf Bundesmittel erfolgt. Stimmt das Verhältnis nicht, der Nutzen würde also nicht die Kosten rechtfertigen, fließen keine Bundesmittel – und das jeweilige Verkehrsprojekt wäre erledigt. Ohne Bundesmittel kein Ausbau des Nahverkehrs, so einfach ist das.

Um die Fragen der Handelskammer zu beantworten braucht man keine teuren Gutachter, die alles nur in die unendliche Länge ziehen.

Immerhin erkennt man die wirtschaftliche Bedeutung des Nahverkehrs an, so sagt Dr. Thomas M. Schünemann, Vizepräses der Handelskammer:

Ein moderner und zuverlässiger ÖPNV kommt unseren 150.000 Mitgliedsunternehmen mit ihren über 800.000 Beschäftigten auch unmittelbar zugute, weil er die Erreichbarkeit der Betriebe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichert, aber auch die leichte Anfahrt zu Einzelhandelsstandorten und touristischen Attraktionen gewährleistet.

CityNord und der Winterhuder Marktplatz kommen hoffentlich bald in den Genuss eines modernen und zuverlässigen öffentlichen Verkehrsmittels – der Stadtbahn.

Da braucht es doch keiner Gutachter mehr.
— OR

Allerhöchste Eisenbahn

Kommentar | Nach dem Rekordjahr 2006, bei dem bekanntlich die Fußball WM in Deutschland abgehalten wurde und die einen entsprechend positiven Effekt bei den Fahrgastzahlen hatte, wäre es kein Wunder gewesen, wenn die Zahlen wieder zurückgegangen wären. Das sind sie nicht. Von Jahr zu Jahr nutzen immer mehr Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel. Kein Strohfeuer, sonst würde man nicht ein deutliches Plus bei den Zeitkarten (ProfiCard, CC-Karte, et cetera) verbuchen können, erst recht im Abo – die Leute binden sich an den HVV für einen längeren Zeitraum.

Der HVV hat gut 628.000 Abonnementen; weit mehr als doppelt soviel wie das „Hamburger Abendblatt“ Auflage und sogar mehr, als der ADAC in Hamburg Mitglieder hat (600.000). Ach ja, und 8,7-mal mehr, als die FDP bundesweit Parteimitglieder hat.

Den öffentlichen Personennahverkehr nutzen nicht nur Arme, Arbeitslose, Auszubildende, Rentner und einige haschrauchende, mit Sandalen ausgestattete Ökofritzen oder passionierte Gewalttäter, wie das in den Köpfen einiger Journalisten und Politikern scheinbar herumspukt. Und die außerordentlich gute Entwicklung zeigt auch, dass Otto-normal-Bürger – sicherlich nicht zur Freude des ADAC – sehr wohl das Auto stehenlassen oder vielleicht gar ganz darauf verzichten kann; wenn Qualität und Angebot des Nahverkehrs stimmen.

Das Angebot kann sich ja auch wirklich sehen lassen. Fährt ein Bus alle 20 Minuten, gilt das für uns Hamburger schon als unzumutbar selten. Die U3 verkehrt selbst am Sonntag alle 5 Minuten und sogar die Überlandbahn AKN schickt alle 10 Minuten in der Hauptverkehrszeit einen Zug vorbei. Zwar wird oft über die Sauberkeit gemeckert, aber im Vergleich zu anderen Städten wirken unsere Verkehrsmittel wie geleckt (Fahren Sie mal nach Berlin oder Bochum oder Dortmund!).

Standards wie einheitliche Fahrgastinformation (Informationsvitrinen), gute Beschilderung und einheitliches Auftreten/Design sind dem HVV zu verdanken und man kann nur wünschen, dass der in diesem Punkt nicht nachlässt. Nun will man – endlich – auch die Bushaltestellenmasten in der nördlichen Metropolregion auf HVV-Standard trimmen, damit auch dort die Leute merken, dass sie im HVV angekommen sind – gut so. Übrigens keine billige Sache, die Kreise dürften sich mit Händen und Füssen dagegen gewehrt haben. Gerade im Regionalverkehr (bei Pendlern z.B.) liegt jedoch noch potenzial.

Bei all den positiven Dingen und der guten Bilanz muss man aber leider eine, bittere Wahrheit hinnehmen: Viel mehr Fahrgäste dürfen es nicht werden.

Der HVV kündigt an, Buslinien noch weiter verstärken zu wollen – und es wird spannend werden zu beobachten, wie man das schaffen will. Denn die Busbetriebshöfe im Großbereich Hamburg sind bis zur Oberkante voll, es gibt einfach keine Kapazitäten mehr. Es fahren schlicht und ergreifend schon jetzt zu viele Busse in Hamburg herum. Will man noch mehr einsetzen, muss man auch hier in die Infrastruktur investieren. Auch der Omnibus braucht Infrastruktur, schließlich werden Busse nicht unsichtbar, wenn sie nicht auf Strecke sind; und die Fahrzeuge wollen ja auch betankt und gewartet werden.
Es ist ein Fakt, wenn man denn noch mehr Fahrgäste befördern will, dass die Stadtbahn notwendig ist, ob man sie nun hübsch findet oder nicht.

Die S-Bahn operiert in Hamburg ebenso längst an der Kapazitätsgrenze, der Fahrzeugpark bietet praktisch keine Reserve mehr (und von S-Bahnern ist zu vernehmen, dass es bei der Personaldecke auch nicht furchtbar viel besser aussieht). Das hat man im letzten Winter schon zu spüren bekommen, als ein Schwung Triebzüge verreckten und infolgedessen es zu heftigen Störungen kam. Selbst wenn man wollte, man könnte die Leistung nicht weiter hochfahren.

Bitter auch die Lage am Hauptbahnhof: Durch den Boom im regionalen Schienenverkehr die letzten Jahre wurden immer mehr Züge eingesetzt und Takte verdichtet. Eine wunderbare Entwicklung, die aber eine Kehrseite hat – denn auch der Hauptbahnhof ist voll ausgelastet, auch hier gibt es keine Kapazitäten mehr. Mehr metronom-Züge von Bremen nach Hamburg? Geht nicht, da keine Bahnsteige mehr frei sind.

Angenommen, in fünf Jahren befördert man 10 % mehr Fahrgäste als heute – was keineswegs utopisch wäre –, dann gleichen unsere Verkehrsmitteln Sardinenbüchsen und Busfahrpläne sind nicht mehr das Papier wert, auf das sie gedruckt wurden. Ob man dann die so mühevoll hinzugewonnen Kunden wird halten können? Das darf bezweifelt werden.

Begreift man „Klimaschutz“ nicht nur als öde Phrase für Sonntagsreden, kommt man nicht umhin, in die Infrastruktur für den Nahverkehr zu investieren. Da die Hamburger Nahverkehrspolitik in dem Punkt seit Jahrzehnten im Koma lag – abgesehen von der U4, deren Sinn man höchstens nur unter einer Lupe finden kann – werden nun eben zwei Großprojekte auf einmal fällig: S4 und Stadtbahn.

2019 fallen die Zuschüsse aus Bundesmitteln (GVFG) weg, dann sind die Investitionen faktisch nicht mehr zu finanzieren.

Es ist allerhöchste Eisenbahn.
— OR.

Initiative pro Stadtbahn gegründet

Mit einer virtuellen Unterschriftenliste startete heute die neue Bürgerinitiative „Stadtbahn JETZT!“. Mit kurzen & knackigen Argumenten will man für das Nahverkehrsprojekt werben. Eine Liste, um selber Unterschriften zu sammeln, sowie Plakate sollen in Kürze folgen.

Mehr zum Thema im Internet:

— OR

„Grüne“ Podiumsdiskussionen zur Stadtbahn

Die GAL-Bürgerschaftsfraktion veranstaltet in den kommenden Wochen zwei Podiumsdiskussionen zum Thema „Mit der Stadtbahn durch Hamburg“. Die Veranstaltungen richten sich bevorzugt an die Anwohner.

Dienstag, 30.03.2010, 19.00 bis ca. 21.00 Uhr

Paul-Gerhard-Gemeindesaal, Ohlsdorfer Straße 67

Eingeladen sind Martina Gregersen, Verkehrsexpertin der GAL-Fraktion, Gerhard Schenk, Hamburger Hochbahn AG und Martin Nussbaum, Bremer Straßenbahn AG (BSAG).
Mehr Infos hier.

Dienstag, 13.04.2010 19.00 bis ca. 21.00 Uhr

Bramfelder Kulturladen (Brakula), Bramfelder Ch. 265

Die Teilnehmerliste ist noch nicht bekannt.
— XP

Kurzmeldungen (6)

Kapitän bleibt an Bord | Günter Elste, Jahrgang 1949, bleibt für weitere 5 Jahre – und damit bis 2016 – Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG, berichtet der Fernsehsender Hamburg 1. Sein Vertrag wäre im Frühjahr 2011 ausgelaufen. Elste ist bereits seit 1996 Chef der HOCHBAHN. Letztes Jahr gab Elste das Amt des VDV-Präsidenten nach 6-jähriger Tätigkeit ab, er wolle sich in seinen letzten Berufsjahren voll auf die HOCHBAHN konzentrieren, hieß es. +++

Neue Homepage | Die AKN hat ihre Website einen Relaunch unterzogen, diese erstrahlt nun in einer völlig neuen Optik. Die Schrift, inklusive der Menüführung, ist nun deutlich größer, Farbgebung kontrastreicher, Seitenstruktur flacher und Navigation vereinfacht. Die Hausfarben Blau / Rot werden stärker eingesetzt, man legt auch Wert auf Barrierefreiheit. Auf grafische Elemente wird weitgehend verzichtet – das macht die Website zwar extrem schnell, lässt den neuen Auftritt aber auch etwas plump wirken. +++

Aufgeklärt | Am Sonntag, 10.01.2010 (von 7 bis 19.45 Uhr), setzte die S-Bahn zwischen Sülldorf und Wedel kurzfristig einen Schienenersatzverkehr an, ohne Gründe anzugeben. In einem Infoflyer (3/2010) der Gewerkschaft der Lokführer, GDL, Ohlsdorf, wurde der Grund genannt: Die S-Bahn war nicht in der Lage, das örtliche Stellwerk mit einem Fahrdienstleiter zu besetzen. Der eingeplante Fahrdienstleiter meldete sich schon zuvor am Freitagmorgen krank. Für die Sonntagsschicht konnte die DB-Tochter keinen Ersatz finden. Folge: Fahrgäste mussten im strengen Winterwetter auf den Ersatzbus umsteigen. +++

Stadtbahnplanung | Gut 1.400 Anmerkungen, Wünsche und Hinweise arbeiten die Stadtbahnplaner der HOCHBAHN in ihr Vorhaben ein. Rund 70 verschiedene Stellen – von der Polizei über Feuerwehr bis zu  Naturschutzverbänden – sind am Planungsprozess beteiligt. Man bemüht sich, schon so früh wie möglich alle Interessen unter einen Hut zu bekommen, was sicherlich keine einfache Aufgabe ist, da sich die Wünsche teilweise widersprechen. Einzelne Streckenabschnitte werden (im Straßenraum) komplett neu geplant. +++

Lärmschutz | Die Arbeiten an der Lärmschutzwand an der Güterumgehungsbahn in den Bereichen Alsterkanal / Erikastraße / Salomon-Heine-Weg / Sengelmannstraße / Rosenbrookgehen gehen weiter. Gießen der Betonfundamente und Montage von Stützen und Aluelementen stehen derzeit auf dem Programm. Bis einschließlich Freitag wird von 8 bis 18 Uhr und von Samstag 6 bis Sonntag 23.30 Uhr durchgehend gearbeitet. +++

Dachsanierung | An den S1-Haltestellen Kornweg und Wellingsbüttel beginnen Dachsanierungsarbeiten. Von Samstag bis Montag (Betriebsbeginn) werden daher beide Gleise zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel gesperrt und die Züge durch Busse ersetzt. Die S1 verkehrt in dieser Zeit durchgehend als Vollzug bis Hamburg Airport, ein Stärken bzw. Schwächen der Züge findet in Ohlsdorf nicht statt. [Weitere Infos: PDF, Fahrplan: PDF] +++

Geplante Verspätung | Nächte von Montag auf Dienstag auf Mittwoch: erneute Oberbauarbeiten auf dem Gleis zwischen Stade und Horneburg. Hierfür wird die Oberleitung abgeschaltet. Montag von 23.30 bis 4.20 Uhr und Dienstag von 22.50 bis 1.20 Uhr werden die wenigen Züge der S3 auf das (nicht betroffene) Gegengleis geleitet, was gute 8 Minuten zusätzliche Fahrzeit kostet. [Weitere Infos: PDF] +++

City-Tunnel | Nächte von Montag auf Dienstag auf Mittwoch: Zwischen den S1/S3-Stationen Landungsbrücken und Hauptbahnhof wird ein Gleis von jeweils 22 bis 4 Uhr gesperrt. Grund sind Schienenschleif- und Schienenfräßarbeiten. In dieser Zeit entfällt die S31, die S21 verkehrt nach Plan, die anderen wie folgt:
S1 → Ohlsdorf: abwechselnd über den City-Tunnel (Jungfernstieg) und über die Verbindungsbahn (Dammtor).
S1 → Wedel: alle Züge über Verbindungsbahn.
S3 → Harburg: alle Züge über Verbindungsbahn.
S3 → Pinneberg: abwechselnd über den City-Tunnel (Jungfernstieg) und über die Verbindungsbahn (Dammtor). [Weitere Infos: PDF] +++

Sommerzeit | Samstagnacht (bzw. Sonntagmorgen, wie man will) wird um 2 Uhr die Uhrzeit auf 3 Uhr gestellt (+1 Stunde). +++
— OR/XP/HS

Diskussionstermine zur Stadtbahn

„Eine neue Stadtbahn für Hamburg“

Beim lokalen Privatsender Hamburg 1 in der Talkshow „Schalthoff live“ findet eine Diskussionsrunde zur Einführung einer Stadtbahn in Hamburg statt. Angekündigte Gäste sind unter anderem:

  • Günter Elste, Vorstandsvorsitzender Hamburger Hochbahn
  • Stephan Hugo Winters, Staatsrat Stadtentwicklungsbehörde
  • Carsten Willms, verkehrspolitischer Sprecher ADAC

Sendetermine: heute um 20.15 Uhr und 22.15 Uhr; Morgen (Mittwoch, 24.03.2010) um 08.15 Uhr und 15.00 Uhr.

„Stadtbahn – Fluch oder Segen?“

Die CDU, dessen Nachwuchsschmiede „Junge Union“ (JU) sich immer noch schwer tut mit einer Stadtbahn, lädt für Mittwoch, 24.03.2010 zu einer Podiumsdiskussion ein. Schwerpunkt soll die JU-Idee einer „U-Stadtbahn“ sein, welche am Sonntag auch hier auf Rycon ausführlich behandelt werden wird.
Eingeladen zur Podiumsdiskussion ist Günter Elste sowie der Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord, Wolfgang Kopitzsch, der hier im Blog schon an anderer Stelle vorkam.

Das Ganze findet im „Haus der Jugend“, Bebelallee 22, ab 20.00 Uhr statt.
Anfahrt: U1 Lattenkamp, Ausgang Bebelallee.

Nachtrag, 26.03.2010: Einen schönen Bericht über diese Veranstaltung findet sich hier.

Via drehscheibe-foren.de, NVB
— OR

Attraktiver Nahverkehr: Chancen für den örtlichen Handel

„Kleine“ Einzelhändler, Gastronomen oder Dienstleister sind unglaublich wichtig für eine belebte, bunte Stadt. Nicht nur, weil sie Arbeitsplätze bieten (und Steuern zahlen), sondern auch weil sie die Nahversorgung der Bürger gewährleisten und für Abwechslung im Viertel sorgen. Riesige Konsumtempel („Shopping-Malls“) sind zwar architektonisch hochgezüchtet, sehen aber dennoch alle gleich aus; egal ob sie in Berlin, München, Stuttgart, Bonn oder Kiel stehen. Das Ladenangebot gleicht sich hier wie dort, immer dieselben, öden Ladenketten. Uniformität und traurige Langeweile pur. In Anbetracht der unverschämt hohen Mieten (plus der selbstverständlichen Umsatzbeteiligung) und den drangsalierenden Bedingungen wird man auch in Zukunft dort keine, „stinknormalen“ Einzelhändler vorfinden.

Wie ungeheuer lebendig wirken dagegen die wilden, bunten und abwechslungsreichen Einkaufsgegenden, wie man sie beispielsweise im Schanzenviertel oder Ottensen vorfindet.

Sicherlich wird der eine oder andere Einzelhändler gut leben können, aber die Substanz eines Handelsgiganten haben sie nicht. Sie sind auf laufende Einnahmen angewiesen und können nicht mal eben mehrere Monate ohne Kundschaft überleben. So verwundert es nicht, das Einzelhändler jegliche Art von Bautätigkeit mit Misstrauen, Argwohn und schließlich Ablehnung begegnen. Gleichzeitig spukt der Glaube in den Köpfen, dass nur der fließende Autoverkehr das eigene Auskommen sichern könnte.

Der „kleine“ Einzelhandel (und bitte nie auch die Gastronomie und Dienstleistungen hierbei vergessen, bis hin zum Onkel Doktor) ist lokal verwurzelt, aus dem Nahbereich kommt die Kundschaft. Womit wir dann den großen Bogen zum Nahverkehr gespannt hätten.

Fließender Autoverkehr und lokale Einzelhändler

Die billigste und effektivste Möglichkeit für Einzelhändler ist es, mit einem hübsch gestalteten Schaufenster auf sich aufmerksam zu machen. Das Werbebudget der Konzerne haben sie nicht; großformatige, fette Werbeanzeigen in der „Bild“-Zeitung sind ebenso wenig drin, wie wöchentlich erscheinende, üppig gestylte Werbebeilagen.

In 100 vorbeifahrenden Autos sitzen im Durchschnitt 120 Menschen. Logischerweise sind 100 Personen dabei beschäftigt, denn sie müssen ja ihr Auto steuern. Da bleibt keine Zeit aus dem Fenster zu schauen und sich die Schaufenster anzugucken. So fließen dann viele potenzielle Kunden vorbei und strafen den Einzelhändler mit Nichtbeachtung.

In einem 18-Meterlangen Gelenkbus sind, sagen wir mal, 80 Fahrgäste. Der Großteil davon guckt gerne während der Fahrt aus dem Fenster, was soll man sonst auch anderes machen. In einem Stadtbahnzug sind vielleicht 200 Menschen, welche aus-dem-Fenster-guckend dahingleiten. Je erfolgreicher der öffentliche Nahverkehr ist, desto mehr Menschen fahren mit den Transportmitteln; erkennbar an der höheren Schlagzahl eingesetzter Fahrzeuge. Das sind alles potenzielle Kunden, die man für lau auf sein Angebot aufmerksam machen kann.

Einzugsgebiet

Nun werden viele Einzelhändler darauf pochen, dass man jede Menge Parkplätze braucht; der Kunde soll ja bequem sein Geschäft erreichen können. Sofern der Händler kein so spezielles (seltenes/einzigartiges) Angebot hat, das auf regionale oder gar überregionale Kundschaft ausgerichtet ist, generiert sich seine Kundschaft allerdings aus dem Lokalen bis zum Nahbereich.
Gewerbetreibende am Winterhuder Marktplatz zum Beispiel – wie Apotheker, Optiker, Gemüsehändler, der Grieche oder Italiener und so weiter – begrüßen kaum Kunden aus Rahlstedt, Harburg oder Elmshorn, sondern aus ihrer Nachbarschaft. Ein leistungsfähiger und attraktiver öffentlicher Nahverkehr vergrößert diese „Nachbarschaft“, erst recht, wenn sich in angrenzenden Vierteln wenige (oder unattraktive) Einkaufsmöglichkeiten befinden.

Attraktive Einkaufsstraßen

Die Formel, fließender Autoverkehr gleich viele Kunden, kann auch aus anderen Gründen nicht so richtig hinhauen. Wäre dem tatsächlich so, müssten die Einzelhändler sich an Autobahnen ansiedeln, denn da „fließt“ nun wirklich jede Menge Autoverkehr.

Wo man den Verkehr komplett ausgesperrt hat entstehen Fußgängerzonen, zum Beispiel Niendorf-Markt. Auch da ist der Einzelhandel nicht gleichsam mit dem Auto verschwunden. Anderes Beispiel wäre die Mönckebergstraße, wo man weitgehend die Autos verbannt hat oder, wie oben schon genannt, Ottensen. Dort sind die Straßen so eng, dass Autofahrer möglichst einen großen Bogen machen und Parkplätze sind tradionell Mangelware; den Einzelhändlern schadet es seit Jahrzehnten nicht.

Und mal Hand aufs Herz – wie viele Einkaufsgegenden, in denen man sich wohl fühlt und wo entsprechend die Aufenthaltsqualität hoch ist, kennen Sie, die durch eine vierspurige Straße mit fließendem Autoverkehr durchschnitten wird? Mit Autoverkehr hochbelastete Straßen sind wahnsinnig laut, die Luftqualität ist schlecht und man kann nicht mal eben die Straßenseite wechseln, ohne Angst zu bekommen, umgenietet zu werden. In solchen Straßen fühlt sich nur der Autofahrer wohl. Aber welcher Kunde macht da schon gerne einen Schaufensterbummel?

Das soll hier kein fundamentalistisches Plädoyer gegen das Auto werden. Der ausschließliche Fokus auf das Automobil ist jedoch schade. So wie andere Mütter auch schöne Töchter haben, so haben andere Verkehrsmittel eben auch ihre Vorzüge.

Sorgen über den Bau der Stadtbahn

Die Sorgen der Einzelhändler gerade gegenüber der Stadtbahn muss man sehr ernst nehmen. Besonders die Bauphase ist eine sehr empfindliche Zeit, hier müssen Bauherr und Stadt den Einzelhändlern das Leben so einfach machen, wie nur irgendwie möglich. Es ist absolut gerechtfertigt, wenn Gewerbetreibenden hier den Verantwortlichen ganz gehörig auf die Finger klopfen. (Es sieht aber danach aus, das der Bauherr das schon im Vorfelde begriffen hat.)
Die Stadtbahn bietet andererseits Vorteile und Chancen für Gewerbetreibende. Auch wenn es oft so dargestellt wird: Die Stadtbahn wird keine verwüstete Kraterlandschaft hinterlassen, wo auf Jahrzehnte hinaus kein Blümchen mehr wachsen kann. Es soll ja gerade das Gegenteil erreicht werden.

Bauzeit

Man liest und hört, die Stadtbahn-Bauarbeiten sollen zwei Jahre andauern, was Anwohner und Gewerbetreibende (verständlicherweise!) die Panik ins Gesicht treibt. Das klingt ja auch nach dem reinsten Horror. Was die Gegner dabei „vergessen“ (*hust*) zu erwähnen ist, dass man nicht 7,7 Kilometer Straße/Radweg/Bürgersteig von heute auf morgen komplett aufreißt, um dann 2 Jahre daran herumzuwerkeln. Derartige Projekte baut man immer abschnittsweise. Man unterteilt also die Strecke und knöpft sich Stück für Stück vor. Anders ginge es schon allein aus organisatorischen Gründen nicht, denn: Auch während der Bauarbeiten muss der Autoverkehr ja fließen. In der Gesamtzeit kommt man dann auf (mutmaßlich) zwei Jahre, aber die örtlichen Bauarbeiten sind beträchtlich (!) kürzer, als es die Horrormeldungen suggerieren.

Zudem soll es auch nicht zu einem Kahlschlag an Parkplätzen kommen, wie gerne behauptet wird. Wegfallende Parkplätze sollen so gut es irgend geht an anderer Stelle (örtlich) neu eingerichtet werden. Wie das genau bewerkstelligt wird, kann man erst nach der Planung beurteilen.

Attraktiver Nahverkehr & Einzelhandel

Bei einer vernünftigen, attraktiven Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln profitieren alle Beteiligten. Händler, die so für Kunden einfach und bequem zu erreichen sind; Verkehrsunternehmen, die sich über weitere Fahrgäste freuen können; Anwohner, die weniger Autolärm ertragen müssen und sogar Autofahrer, denn der Einkaufsverkehr wird vom Auto auf den Nahverkehr verlagert, was die Straße natürlich entlastet.

Die Stadtbahn im besonderen bietet den örtlichen Einzelhändlern ganz neue Chancen, Kunden zu gewinnen. Die Werbewirkung ist nicht zu verachten und die Aufenthaltsqualität (durch weniger Autoverkehr und damit weniger Krach) wird ganz enorm gesteigert. Gleichzeitig vergrößert sich die „Nachbarschaft“ und damit das Einzugsgebiet.

Das ist doch gar nicht so übel, oder?

Der angekündigte Artikel über die oft zu lesenden (allgemeinen) Argumente gegen die Stadtbahn verschiebt sich. Nächsten Sonntag ist ein Bericht zur Idee einer „U-Stadtbahn“ vorgesehen.

— OR

Die Krise, der Haushalt und das liebe Geld

Standpunkt | Hier im Blog hat ein Leser in einem Kommentar eine Reihe an Gegenargumente zur Stadtbahn gebracht. Er hat damit das aufgeschrieben, was man auch anderswo liest und hört. Im Beitrag „Die Kosten und die Stadtbahn“ ging es darum, Infrastrukturkosten der Stadtbahn mit anderen Verkehrsmitteln in ein Kontext zu stellen und aufzuzählen, was man alles für dieses Geld als Gegenleistung erwarten darf. Aber so gut die Stadtbahn im Verhältnis abschneidet – der Leser hat ja Recht, Geld kostet sie trotzdem.

Die Krise

Besser wäre hier die Mehrzahl: die Krisen. Die Wahrheit ist doch, dass wir von einer Wirtschaftskrise in die nächste dribbeln. Zuerst war es in diesem Jahrtausend die „dot com“-Blase, die platzte, dann der 11. September, zwischen durch mal die ein- oder andere Ölkrise, der Irak-Krieg, der Afghanistan-Krieg und weiß der Himmel welche Wirtschaftskrisen noch.
Seit zwei Jahren erleben wie eine Hypothekenkrise, die sich zur Finanzkrise mauserte um schließlich in eine Weltwirtschaftskrise (vorläufig) zu enden.

Wir Deutschen gelten – nicht zu unrecht – als ein Volk von Bedenkenträgern, Zauderern und Miesmachern. Das Glas ist stets halbleer, nie halbvoll. Als die internationale Finanzkrise Europa erreichte, waren ausgerechnet wir ungewöhnlich gelassen. Warum? Vielleicht einfach deshalb, weil man „Krise“ nicht mehr hören kann. Bei diesem Wörtchen ist man inzwischen abgestumpft und gleichgültig. Egal, wann man die Tagesschau einschaltet: Irgendeine Wirtschaftskrise ist immer.

Und seien wir ehrlich: Wir alle wissen doch, dass die nächste Wirtschaftskrise ins Haus steht. Welche das sein wird? Wer weiß? Vielleicht sind die Rohstoffpreise zu hoch – oder zu niedrig. Vielleicht ist der Euro zu stark – oder doch zu schwach? Möglicherweise schaffen es ja die überbezahlten Finanzparasiten, ganze Länder in Grund und Boden zu spekulieren? Eventuell fällt in China aber auch nur ein Sack Reis um, was zu (noch) einer Asienkrise führt. Irgendeine Blase wird schon platzen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Unterm Strich lässt sich als Argument gegen ein Nahverkehrsprojekt jedes Jahr irgendeine Krise anführen. Wenn man aufgrund einer Wirtschaftskrise die Stadtentwicklung einstellen würde, hätte sich in Hamburg (und anderswo) seit 1973 (erste Ölkrise) nix mehr getan.

Und abgesehen davon: Gerade Wirtschaftskrisen werden mit Investitionen bekämpft, um Arbeitsplätze halten zu können und den Betrieben mit Aufträgen das überleben zu ermöglichen. Die Konjunkturpakete I & II der Bundesregierung sind nichts anderes als Investitionstöpfe, wobei auch in Verkehrsinfrastuktur investiert wird. Damit kann doch aber nicht ausschließlich der Autoverkehr gemeint sein. Letztendlich kann man also sagen, dass eine Stadtbahn nicht trotz der Krise eine gute Idee ist, sondern gerade wegen der Krise. Hier sind die zur Krisenbekämpfung nötigen Investitionen gut angelegt, denn man hat hier für Jahrzehnte und für viele Menschen etwas errichtet. Im besten Sinne also eine nachhaltige Krisenbekämpfung.

Der Haushalt

Hamburg ist pleite – und das schon seit 30 Jahren.
Trotzdem wurde für über eine halbe Milliarde Euro eine vierte Elbtunnelröhre gebuddelt und für noch mehr Geld wurden die drei anderen saniert. Abgesehen von den üblichen Verdächtigen hat niemand ernsthaft diese Investition in abrede gestellt. Jeder, der mit dem Auto – oder dem Bus – diese Strecke befährt, weiß, was für ein Nadelöhr das ist. Dafür hat man – Krise hin, Haushaltsloch her – die Kohle lockergemacht.

Für die 8 Kilometer kurze Hafenquerspange schätzt man die Kosten so irgendwo bei um die eine Milliarde Euro. Die, auf Haushaltskonsolidierung angeblich so bedachte, FDP würde die 1.000 Millionen Euro lieber heute als morgen ausgeben, denn man forderte schon im Wahlprogramm 2003 [PDF, S. 10]

den schnellstmöglichen Bau der Hafenquerspange

Das Massentransportmittel Stadtbahn (das im Vergleich geradezu ein Schnäppchen ist und im ersten Abschnitt eines der ärmsten Stadtteile anbinden soll), verhöhnt die FDP dagegen als „Luxustram“.

Die Herrschaften vom ADAC, die auch aufgrund der angeblich zu hohen Kosten gegen die Stadtbahn wettern, verlieren schnell ihren Sinn für Sparsamkeit, wenn es um frisch asphaltierte Autobahnen geht. Bei den gelben Lobbyisten sind die 1.000 Millionen Euro für die Hafenquerspange nur schmückendes Beiwerk, es darf schon etwas Opulenter ausfallen. Denn der ADAC fordert „seit Jahrzenten“ einen

leistungsfähigrer [sic] Autobahnring bestehend aus A1, A7, A20 und Hafenquerspange

Nanu, wo sind denn auf einmal all die Wirtschaftskrisen und Haushaltslöcher hin? Haben sie sich in Luft aufgelöst? Denn offenkundig würde man das Geld, das angeblich ja gar nicht da ist, am liebsten mit beiden Händen ausgeben und beim Autobahnbau darf es gerne eine Schippe mehr sein. Sobald es um den quantativen und qualitativen Ausbau des Nahverkehrs geht, sind all die schlimmen Haushaltlöcher und Krisen wieder da, wie aus dem Nichts.

Natürlich, die Hafenquerspange hat auch ihre verkehrliche Bedeutung und vielleicht ja auch eine gewisse Dringlichkeit. Aber es ist doch auffallend, ein (wie gesagt: vergleichsweise billiges) Nahverkehrsprojekt wie die Stadtbahn unter dem Verweis auf Krisen und Haushaltslöcher abzulehnen, gleichzeitig aber Milliarden für andere Verkehrsprojekte aus dem Ärmel schütteln zu wollen.

Das liebe Geld

Die Stadtbahn wird zu einem guten Teil durch Bundesmittel finanziert, was letztlich vom Steuerzahler kommt. Da hört und liest man schnell die entsprechenden Argumente. Nun, es ist sicher ehrenvoll, das der Hamburger sich Gedanken um den Bundeshaushalt macht. Städte wie München, Berlin, Bremen, Köln, und, und, und haben da deutlich weniger Bedenken und greifen beherzt zu.

Kaffeesteuer, Branntweinsteuer, Schaumweinsteuer, Nikotinsteuer, Versicherungssteuer, Umsatzsteuer (auf Nahverkehrsfahrkarten wird 7 % erhoben), Sprit- und Ökosteuer (die Hamburger Verkehrsunternehmen müssen die wie alle anderen auch bezahlen) und so weiter landen alle im Staatssäckel. Es ist kein Verbrechen oder unanständig, sich einen Teil der hier generierten Steuern wieder zurück in die Stadt zu holen.

Nur keine falsche Bescheidenheit.
— OR

Die Kosten und die Stadtbahn

Nach jahrzehntelangen Diskussionen wird langsam die Planung der Stadtbahn konkret. Zwar sollen erst rund 1/3 der Planungen abgeschlossen sein, dennoch fordert die Öffentlichkeit endlich ein Preisschild.

Bisher weigerte sich die Politik, einen Preis zu nennen. Endlich, müsste man sagen, haben Politiker es begriffen, nicht einfach „Pi-mal-Daumen“-Zahlen in den Raum zu werfen. Denn diese groben Schätzungen werden von der Presse inhaliert und als Festpreise postuliert. Werden die Planungen aber konkreter und sich Architekten, Ingenieure und Fachleute der Sache annehmen, errechnen die ganz andere Zahlen – was prompt mit entsprechenden Schlagzeilen der Presse beantwortet wird; Politiker können nicht rechnen, die Kosten würden explodieren und so weiter.

Dabei kennen wir die Prozedur aus eigener Erfahrung: Wenn man seine Stube renovieren will, muss man auch erst einmal Planen und herausfinden, wie viele Tapetenrollen, Eimer Farbe und wie viel Quadratmeter Auslegeware man braucht. Erst nach dieser Planung kann man in etwa abschätzen, wie tief man für die neue, gute Stube in die Tasche greifen muss. Das ist bei jeder Art von Bautätigkeit auch nicht viel anders, nur komplexer.

Auf der anderen Seite wurmt es Presse und Stadtbahngegner natürlich, dass darauf vertröstet wird, erst nach der Planung in der Lage sein zu können die Kosten, zu beziffern. Also wird fröhlich spekuliert und natürlich werden gleich Milliardensummen in den Ring geworfen. Je größer die Summe, desto fetter die Schlagzeile – und desto mehr Stoff für die Gegner.

Invesitionskosten

Die Kosten für Schienenstrecken sind schwierig vorherzusagen. Jede Stadt, jede Strecke, jede Straße und jeder Platz ist anders, die Ansprüche unterscheiden sich – und folglich auch die Kosten. In der Fachpresse werden, um Vergleichswerte zu erhalten, die Investitionskosten durch die Streckenkilometer geteilt; es ergibt sich so ein Kilometerpreis. Dabei zeigt sich, dass im europäischen Vergleich sich Kosten zwischen 15 und 25 Millionen Euro ergeben – in dieser Rechnung sind in der Regel die Kosten für die Fahrzeuge bereits enthalten. Anders verhält es sich teilweise in Frankreich, die auf besonders durchgestylte Fahrzeuge setzen, die ebenso besonders teuer sind. In Deutschland – respektive Hamburg – werden Stadtbahnen dagegen als reine Nutzfahrzeuge angesehen, was unserer Mentalität entspricht.
HOCHBAHN-Chef Günter Elste sagte im HOCHBAHN-Podcast [QuickTime-Video, 57 MB], dass man von etwa 20 Mio. Euro je Streckenkilometer ausgeht, da zu der eigentlichen Stadtbahn noch begleitende Maßnahmen kommen (siehe unten).

Infrastrukturprojekte dieser Art können immer als Jahrhundertbauwerke bezeichnen werden, denn sie werden für eine sehr lange Zeit gebaut und sind generell sehr teuer. Wer ahnt schon an der S-Bahn-Haltestelle Reeperbahn/Altona, dass der Tunnel, durch den man gerade gefahren ist, den sog. City-Tunnel, 975 Millionen DM gekostet hat? Eröffnung 1981, 12 (in Teilen 14) Jahre Bauzeit, 8 Kilometer. Ergibt einen Kilometerpreis von ≈ 121,88 Mio. DM – wohlgemerkt: Preisstand von vor 30 Jahren. Hamburg berappte seinerzeit 79,5 % der Kosten, was ein einmaliger Ausrutscher war.

Wer sich mit der S-Bahn auf den Weg nach Harburg/Neugraben macht, fährt auf einer Infrastruktur, die sagenhafte 1.300 Millionen DM (inkl. Fahrzeuge) kostete; 11 Jahre Bauzeit, 23,5 km lang, Kilometerpreis: 55,32 Millionen DM, Preisstand 1984. Hier trug Hamburg „nur“ noch 52% der Kosten.

Die 2008, nach jahrelangem hin-und-her, eröffnete Flughafen-S-Bahn (3 km, eine Station) schlug je Kilometer mit 93,3 Millionen Euro zu Buche (gesamt: 280 Mio. Euro, Hamburgs Anteil: 40%). Nach derzeitigem Stand wird die im Bau befindliche U4 (4 km, 2 Stationen) 323,6 Millionen Euro kosten, was 80,9 Millionen Euro je Kilometer entspricht.

Zur Veranschaulichung dient folgende Tabelle; die prognostizierten Kosten der Stadtbahn mit 20 Mio./km wurden auf bis zu 25 Mio./km erweitert.


Bei diesen Zahlen mutet es schon äußerst merkwürdig an, das ADAC und Junge Union den U-Bahnbau als kostengünstigere Variante fordert. Auch die FDP – die fassungsloserweise noch immer als die Partei gilt, die sich mit Finanzen auskennen würde – liegt haushoch daneben. Fairerweise muss man anmerken, dass es den Protagonisten kaum um den quantitativen und qualitativen Ausbau des Nahverkehrs geht, sondern eher darum, diesen zu verhindern.

Die Städte im In- und Ausland (bis hin nach Vancouver oder Jerusalem) setzen nicht aus Jux auf das System Stadtbahn, sondern weil es schlicht die preiswerteste Möglichkeit ist, den Nahverkehr innerstädtisch auszubauen und gleichzeitig (was im U- und S-Bahnbau praktisch überhaupt nicht vorkommt) den öffentlichen Raum attraktiver zu gestalten. Kurzum: Die Stadt lebenswerter zu machen und aufzuwerten. Als Nebeneffekt ergibt sich eine deutlich (!) kürzere Bauzeit.

Stadtentwicklung und Aufwertung

Beim Bau der Stadtbahn will die Politik die Gelegenheit nutzen, den kompletten Straßenraum attraktiver zu gestalten. Soll heißen: Neue Geh- und Fahrradwege werden ebenso entstehen, wie neue Baumreihen und neue Straßenbeleuchtung. Auch der Straßenbelag für Autofahrer soll eine Aufwertung erfahren. Versorgungsleitungen wie Wasser, Abwasser, Strom und Telefon werden wohl ebenfalls dazugehören.
Ziel ist es, dass der öffentliche Raum nach dem Bau der Stadtbahn für alle Anwohner, Händler und Besucher deutlich attraktiver und lebenswerter sein soll, als davor. Obendrein würde es bedeuten, dass nicht in ein paar Jahren wieder alles aufgebuddelt wird, weil man z.B. die Abwasserrohre auswechseln muss.

Ein schöner Plan und dagegen dürfte niemand ernsthaft etwas haben. Für die Stadtbahn ergibt sich aber das Problem, dass es die Kosten das Nahverkehrsprojekt an sich verteuern würde, was schlicht unfair ist; neue Geh- und Radwege haben mit der eigentlichen Stadtbahn nichts am Hut. Diese Kosten müssten getrennt betrachtet und finanziert werden. Wenn die Politik es richtig anstellt, werden nur die eigentlichen Stadtbahnkosten publiziert, mit dem Hinweis, dass man eine gewisse Summe dazulegt, um die Gelegenheit zu nutzen den öffentlichen Raum attraktiver zu gestalten. Allerdings ist diese Betrachtungsweise unüblich, da der Mensch lieber mit Gesamtkosten hantiert und argumentiert.

Investitions- und Betriebskosten

Man hält sich auch ungern mit kleinlichen Dingen, wie die Unterscheidung zwischen Investitions- und Betriebskosten, auf. Aber da ist nun einmal doch ein wichtiger Unterschied: Investitionskosten müssen einmalig finanziert werden, während Betriebskosten laufende Posten sind. Investitionen sind in einer Marktwirtschaft wichtig; Sie sichern nicht nur Arbeitsplätze, in günstigen Fällen sorgen sie hinterher auch für geringere Betriebskosten. Das kennt jeder Hausbesitzer, der seine alte Ölheizung gegen eine moderne Anlage ersetzt. Auch er hat erst einmal eine hohe Summe zu investieren – aber dabei die Aussicht, auf längere Zeit Betriebskosten zu sparen. Das „grüne Gewissen“ gibt’s gratis dazu.

Die erste Strecke

Man braucht nicht in eine Kristallkugel zu blicken, um zu erkennen, dass der erste Streckenabschnitt teurer wird, als nachfolgende Streckenerweiterungen. Denn hier werden die Kosten für den Bau des Betriebshofes mit enthalten sein. Auf einem Betriebshof werden die Stadtbahnzüge gewartet und gereinigt, auch übernächtigen sie hier geschützt vor Vandalen.
Der Betriebshof ist dann auch der Knackpunkt bei den Betriebskosten. Richtig ist, dass es eine gewisse Streckenlänge braucht, damit das Verhältnis Betriebskosten vs. Verkehrsleistung in einem vernünftigen Einklang gebracht werden kann. Als Argumentation gegen die Stadtbahn taugt das aber nicht, im Gegenteil: Es spornt eher dazu an, das Streckennetz zügig zu erweitern. Man kann davon ausgehen, das spätestens mit der Umstellung der Metrobuslinie 5 der Kostendeckungsgrad der Stadtbahn gesunde Sphären erreichen wird, von steigenden Fahrgeldeinnahmen mal ganz zu schweigen.

Finanzierung

Was Presse und Stadtbahngegner besonders gerne darstellen: Hamburg würde die Stadtbahn komplett aus der eigenen Tasche finanzieren. Das ist schlicht und ergreifend unwahr. Die Bundesregierung stellt reichlich Fördergelder für derartige Investitionen bereit, knüpft daran aber natürlich auch gewisse Bedingungen. Eine Bedingung ist beispielsweise, dass die Stadtbahn auf eigener Trasse verläuft, also nicht mit dem Straßenverkehr ins Gehege kommt (Straßenbahnen werden also nicht gefördert). Logischerweise muss sich das Ganze auch lohnen – berechnet per standardisierter Kosten/Nutzenanalyse. Kommt dabei ein Wert von 1 oder mehr heraus, fließen die Fördergelder. Nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz können bis zu 60% vom Bund bezuschusst werden.
Das bei Nahverkehrsprojekten Bundesmittel fließen taucht bei der Presse leider nur selten, bei den Gegnern selbstredend nie auf. Für die im derzeit im Bau befindliche U4 überweist der Bund z.B. über 126 Mio. Euro, über 2 Mio. Euro wurden später noch draufgepackt.

Ob – und wie weit – der Bund für die Hamburger Stadtbahn seine Schatulle öffnen wird, kann naturgemäß erst dann gesagt werden, wenn die Planungen abgeschlossen sind und die Kosten einigermaßen sicher prognostiziert werden können. Aber um eine wirklich seriöse Diskussion über die Kosten zu führen, muss man eben etwas Geduld haben. Sofern man überhaupt auf eine seriöse Diskussion wert legt. Und da sind gewisse Zweifel angesagt.

Anmerkung

Trotz der hier gezeigten Kilometerpreise ist dringend davor zu warnen, diese auf ein angedachtes Gesamtnetz hochzurechnen. Das ist – und bleibt, selbst wenn die Kosten der ersten Strecke prognostiziert werden können – schlicht und ergreifend unseriös. Das Gesamtnetz (bzw. Zielnetz) ist eine Mutmaßung, eine Idee; weder projektiert, noch fest geplant. Zudem ist ein Zielnetz eine Geschichte, die über Jahrzehnte geplant, realisiert und finanziert wird. Heute zu sagen, die Stadtbahn würde X Milliarden kosten, ist Humbug. Selbst wenn, wäre die Milliarde nicht 2012 zu wuppen, sondern verteilt sich über viele, viele – und noch mehr – Jahre. Dazwischen liegen furchtbar viele Wahlen und noch mehr Presseartikel.

Auf ein Zielnetz kommt es auch nicht an. Eine Stadtbahn ist kein Selbstzweck, sondern ist eine technische Einrichtung, viele Menschen bequem zu ihrem Ziel zu bringen – und das bitte schön wirtschaftlich zu vernünftigen Konditionen. Nicht zu vergessen: umweltfreundlich, leise und zuverlässig.
Nächsten Sonntag geht es um die oft zu lesenden Argumente gegen die Stadtbahn.

— OR

„Bis zur letzten Instanz“ gegen die Stadtbahn

Standpunkt | Das es Gegenwind zur Einführung der Stadtbahn geben wird, war klar. Diese Erfahrung machen alle Städte im In- und Ausland, zudem scheint es zur bürgerlichen Pflicht geworden zu sein, erst einmal gegen alles und jeden zu sein. Veränderungen will man nicht und Neuerungen schon gar nicht.

„Die Welt“ berichtete letzten Sonntag darüber, dass eine Bürgerinitiative gegründet und ein Bürgerbegehren gegen die Stadtbahn initiiert werden soll. Daneben spricht sich auch Wolfgang Kopitzsch, seines Zeichens Leiter des Bezirksamtes Nord mit SPD-Parteibuch, gegen die projektierte Streckenführung aus. Dessen Argumente sind bemerkenswert: Er beklagt, laut „Welt“, den Druck, etwas schnell vorzeigen zu müssen. Man habe sich nicht genug Zeit mit der Trassenwahl gelassen.

„Ich hätte mir mehr Zeit bei der Festlegung der Strecke gewünscht“

Im gleichen Atemzug bemängelt Kopitzsch, dass man auf alte – und damit jahrelang bekannte! – Planungen zurückgreift. Wie passt denn das bitte schön zusammen?

Verwundert mag man sich die Augen reiben: noch mehr Zeit? Herrje, seit vielen Jahrzehnten wird schon an der Stadtbahn herumgedoktert und da wird allen Ernstes von „Druck“ gesprochen? Wie viel Zeit will er sich denn noch lassen? Bis Stadtbahnen das Fliegen lernen? Wobei Zyniker sicher anmerken werden, dass im Raum-Zeit-Kontinuum eines Bezirksamtsleiter Jahrzehnte quasi Lichtgeschwindigkeit gleichkommt.

Aberwitzig wird die Argumentation Kopitzsch, dass man sich auf alte Pläne aus der Schublade stützt. Auch hier kann man sich fragen: alte Pläne? Zufällig aus SPD-Regierungszeit? Sind alle „alten“ SPD-Pläne Mumpitz? Und was spricht dagegen, teuer erstellte, fertige Pläne umzusetzen, wenn sich an den Rahmenbedingungen nahezu nichts verändert hat? Leider hat der „Welt“-Redakteur diese Fragen nicht gestellt.

Stadtbahn ja, aber doch bitte sehr woanders

Immerhin: Gegen die Einführung der Stadtbahn an sich spricht sich Herr Kopitzsch nicht aus, was ja auch absurd wäre, hat sich die SPD doch lange vor der CDU für die Stadtbahn positioniert. Stadtbahn ja, aber doch bitte nicht vor der eigenen Haustür. Die geplante Streckenführung schmeckt Kopitzsch nämlich nicht:

„Schaut man sich die geplante Stadtbahntrasse an, so wird man feststellen, dass sie in weiten Teilen parallel zu den U-Bahn-Linien U1 und U3 verläuft.“

Mit dem gleichen Argument könnte man das halbe MetroBus-Netz eindampfen. Und wo wird denn die Stadtbahn parallel zur U3 fahren? Haben wir da eine Linienerweiterung nicht mitbekommen? Es wäre neu, dass die U3 jetzt zum Bahnhof Altona fährt. Selbst wenn wir uns mal das UKE vornehmen: Von hieraus wären es zur nächstgelegenen Haltestelle Eppendorfer Baum der U3 satte ein Kilometer (Google Routenplaner); die Stadtbahntrasse liegt also größtenteils ganze Häuserblocks weit von einer U-Bahnlinie entfernt.

Um eine sinnvolle Verknüpfung mit dem U-Bahnnetz zu realisieren, muss man zwangsläufig die Stadtbahn an eine U-Bahnlinie heranführen und kreuzen. Den ersten Verknüpfungspunkt wird es an der Haltestelle Hudtwalckerstraße geben. Ja, dann würden die Stadtbahn und die U1 natürlich „einen weiten Teil“ parallel fahren. Nämlich exakt eine Haltestelle von der Hudtwalckerstraße zur Kellinghusenstraße. Zwar fährt die Stadtbahn in der City Nord nahe zur U1, verknüpft dort aber nicht, dient also der Feinerschließung.

Ein nennenswerter Parallelverkehr findet definitiv nicht statt (siehe Streckenführung).

Fahrgastflüsse

Kopitzsch bemängelt auch, das die Fahrgastflüsse nicht vernünftig berücksichtigt werden, so sei der Weg über Alsterdorf und Winterhude eher ungewöhnlich:

„Wer aus Steilshoop in die Innenstadt will, nutzt die guten Busanbindungen nach Barmbek“ … „Die Verkehrsströme sind in Diagonalen in Richtung Zentrum ausgerichtet. Und daran haben sich die Menschen gewöhnt.“

Steilshooper sollen auch nicht über Alsterdorf oder Winterhude in die Stadt fahren, was ein Umweg wäre. Sie sollen, wie jetzt auch, mit der Metrobuslinie 26 oder der Stadtbuslinie 118, am S-Bahnhof Rübenkamp in die S-Bahn umsteigen und in die Stadt fahren. Der Weg mit dem Bus über den Bahnhof Barmbek ist im Übrigen bereits jetzt ein Umweg. Der Bahnhof Barmbek und die Einkaufsstraße Fuhlsbütteler Straße werden weiterhin mit der Metrobuslinie 7 erreichbar sein, denn mit Einführung der Stadtbahn wird das Metrobusnetz ja nicht eingestellt werden.

Auch wenn in der Hamburger Verkehrspolitik das Mantra „Alles zum Hauptbahnhof!“ gilt: Nicht jeder will in die Innenstadt, warum auch, da gibt es praktisch keine Wohnungen oder Freizeiteinrichtungen. Außer (überteuerten) Einkaufsmöglichkeiten bietet die Innenstadt nichts für den Normalbürger; von allen Großstädten hat Hamburg die mit Abstand bemitleidenswerteste, einfältigste und traurigste Innenstadt überhaupt. Wenn Samstagabend die Bürgersteige hochgeklappt werden, ist die Stadt für die nächsten 36 Stunden mausetot. Außer ein paar Touristengrüppchen verirrt sich dort niemand hin. Das die Verkehrsflüsse (wohlgemerkt: nur die des öffentlichen Nahverkehrs) in die Innenstadt gehen liegt nicht daran, dass sich die Menschen daran gewöhnt haben, sondern an der schlichten Tatsache, dass sie keine leistungsfähigen und attraktiven Alternativen haben.

Festgenagelte Streckenführung

Gerne wird der Standort des Betriebshofes übersehen. Mit dem Gelände im sogenannten „Gleisdreieck“ (rechts die U1, links die S1 und unten die Güterumgehungsbahn) hat man geradezu ein Glücksgriff. Dort sind keine Anwohner, die sich durch einen Betriebshof gestört fühlen könnten, das Gelände muss nicht gekauft werden, weil es schon im Bestand ist und es ist groß genug, auch noch einen Busbetriebshof aufzunehmen. Der Weg zur Linie (sog. Ein- und Aussetzweg) ist minimal, was für die Wirtschaftlichkeit der Stadtbahn ausgesprochen günstig ist. Im Bereich S-Bahn Rübenkamp ist die Linienführung daher festgenagelt.

Bezeichnend ist auch, dass Herr Kopitzsch erst jetzt mit seiner Kritik an die Öffentlichkeit geht, obwohl die Streckenführung doch schon seit vielen Monaten bekannt ist (respektive, wie er selbst sagt, auf „alte Pläne“ zurückgeht). Hat er so lange geschlafen oder wollte er erst abwarten, aus welcher Richtung der Wind weht, bevor das Fähnchen hochgehalten wird?

Bürgerproteste

Man ist ja heutzutage gegen alles: Kindergärten, Spielplätze, Behindertenwerkstätten, große Einkaufsläden in Einkaufsstraßen und so weiter. Da ist es nur konsequent, gegen den öffentlichen Nahverkehr zu sein. Als Rächer der Enterbten kristallisiert sich Andreas Wagener heraus, der eine Boutique betreibt und dessen Argumentation hier im Blog noch an anderer Stelle ausführlichst auseinandergepflückt werden wird.
Fleißig bastelt er an einer Bürgerinitiative, die sich aus Stadtbahngegner der Stadtteile Winterhude, Eppendorf und sogar Steilshoop speisen soll. Gesprächen und Argumenten erteilt er forsch (aber immerhin ehrlich) eine Absage, seine Meinung steht unumstößlich fest. In der „Welt“ lässt er sich mit den Worten zitieren:

„Wir werden uns bis zur letzten Instanz wehren“

Das kann ja noch heiter werden.

— HS/OR