Posts Tagged ‘EvoBus’

Citaro C2 mit Euro-6-Motor

Schon vor einiger Zeit sind drei neue Gelenkbusse der Marke Mercedes-Benz, Modell Citaro C2, bei der HOCHBAHN eingetroffen. Abgesehen vom neuen Blechkleid und einer Menge Details, befinden sich bei den neu eingetroffenen Gelenkbussen eine wichtige Neuerung unter der Haube oder besser gesagt im Heckturm: der brandneue Euro-6-Motor.

Ein Frontvergleich zwischen Geschwistern in der morgendlichen Sonne: der bisherige Citaro und sein junger Bruder mit der Bezeichnung C2. Offiziell bleibt es auch künftig bei der Modellbezeichnung Citaro, der Zusatz C2 dient nur der Unterscheidung. Beide mit roter Stoßstange, wie sie nun bei allen Neufahrzeugen geordert wird; ergibt ein harmonischeres Gesamtbild. Letztlich ist die Farbgebung traditionell, aber auch altbacken. Lediglich bei den Schnellbussen hat die HOCHBAHN sich und den Fahrgästen etwas Moderneres spendiert.

Die Abgasnormen gelten nicht nur beim PKW, sondern auch bei Nutzfahrzeugen – und damit Bussen. Ab 2014 gilt die neue, strengere Euro-6-Norm; 80 Prozent weniger Stickoxide und 66 Prozent weniger „Partikelmasse“ werden gefordert. Diese Vorgaben erfordern einen neuen Motor und eine aufwendige Abgasnachbehandlung – der Hersteller der Mercedes-Benz-Busse, Evobus, setzt da unter anderem auf SCR-Katalysator mit dem Markennamen AdBlue. Nachteil: Neben Diesel und Heizöl muss noch eine zusätzliche Flüssigkeit mitgenommen werden.

Interessanterweise geht der Betreiber in seiner Pressemitteilung davon aus, dass auch der Kraftstoffkonsum zwischen drei bis fünf Prozent sinkt. Das wäre mal was Neues, denn die Verbräuche sind in den letzten Jahren gestiegen. Die elektronischen Anzeiger (innen wie außen) ziehen viel Strom, die Klimaanlage ebenso und das Absenken/Aufrichten des Fahrzeugs („Kneeling“) benötigt Druckluft, die im Fahrzeug erzeugt wird und natürlich auch Kraftstoff verbraucht.

Der neue Euro-6-Motor „steht“ und liegt nicht, was heißt, dass ein Motorturm im Fahrgastraum im Heck des Fahrzeugs (Fahrerseite) bis zur Decke geht. Zwei Sitzplätze gehen so drauf. Immerhin sind mit dieser Konfiguration nur noch drei Sitze in der unbeliebten Längsrichtung, also mit dem Rücken zum Fenster. Drei weitere C2-Euro-6-Busse werden im November erwartet, dann aber nicht als Gelenk-, sondern als 12 Meter-Stadtbus.

Citaro C2: Schnittig & modern

Über die Details gibt es von „BUSTV“ einen Beitrag, der zwar sehr Mercedes-lastig ist, aber durchaus gute Informationen und Eindrücke liefert.

 

Ergänzungen hierzu: Die LED-Beleuchtung mag zwar Strom sparen, ihre Lichtfarbe ist aber sehr unangenehm. Unbeliebt vor allem bei den Nachtkutschern, denn die Beleuchtung spiegelt sich stark in der Frontscheibe; an dunklen Haltestellen ist es so sehr schwierig rechtzeitig zu erkennen, ob dort ein Fahrgast wartet. In den neu georderten C2-Bussen ist man wieder auf Neonbeleuchtung zurückgegangen.

Äußerst unbeliebt ist die Fahrertür in einem C2, deren Anschlag nun hinten ist. Dabei ist der Weg nach draußen nun kürzer und sollte der Fahrer angegriffen werden, kann er entgegen dem Angreifer die Tür öffnen und so das Weite suchen. Auch das Anbringen einer zusätzlichen Sicherheitsscheibe ist so viel besser möglich. Die HOCHBAHN wollte dies in zwei C2-Gelenkbussen (ohne Euro-6-Motor) testen, vergaß aber, das die Kasse ja auch irgendwie geöffnet werden muss. Da das nicht mehr ging, wurden die Sicherheitsscheiben kurzerhand demontiert. Was beweist: Vieles, was sich theoretisch gut anhört, scheitert an der Praxis.

Der erhöhte Fahrerarbeitsplatz (6 Zentimeter mehr) trifft auf geteilte Zustimmung; die einen finden es angenehm, mit dem Fahrgast nun auf annähernd gleicher Augenhöhe zu kommunizieren, die anderen mögen das nicht. Die Fahrertür, obwohl gerade unter dem Sicherheitsaspekt sehr sinnvoll, stößt einhellig auf Ablehnung. Das Lenkrad ist deutlich kleiner geworden, was auch nicht überall auf Applaus stößt. Und das Reinigungspersonal klagt bitterlich, das das neue Cockpit nur schwer sauber zu halten ist. Speziell zu den Busfahrern sei aber angemerkt, dass es sich hier um eine ganz besonders konservative Berufsgruppe handelt, die Neuerungen gegenüber – nun ja – nicht unbedingt offen gegenübersteht.

Unauffällig verhält sich der neue Citaro bei der Werkstatt; ob dies beim neuen Motor auch so sein wird, muss der Testbetrieb zeigen, der Mitte Oktober losgeht.

Die ganzen Kurven und Formen geben dem Blechkleid ein schnittiges Aussehen, läuft aber den Werbeträger Omnibus zuwider. Reklame ist bei vielen zwar unbeliebt, aber nun einmal auch eine wichtige Einnahmequelle für Busunternehmen.

Ein Aspekt hat sich bei der Citaro-Modellpflege noch verstärkt: Das Fahrzeug gaukelt von außen Fensterflächen vor, die es im Innenraum gar nicht gibt. Dabei ist Verbundglas kein besonders leichter Baustoff und die schwarzen Flächen heizen den Bus im Sommer unnötig auf. ♦
— Fotos: Rycon/GMB

Daimler präsentiert den neuen Citaro II (Aktualisierung)

Hamburg ist eine Mercedes-Stadt, vor allem was Busse angeht. Die beiden Schlachtrosse im Busverkehr, HOCHBAHN und VHH PVG, setzen beinahe komplett auf den Citaro, so der Name des Busses, in seinen sämtlichen Ausführungen.

Andere Hersteller – MAN, Van Hool oder Volvo beispielsweise –, haben es dagegen sehr schwer. MAN-Busse sind in Wandsbek zusammengefasst und werden leidenschaftlich verachtet; die Werkstatt ist stets voll von MAN-Bussen. Auf dem Betriebshof Langenfelde sind die belgischen Van Hools stationiert, von denen man auch nicht viel hält. Volvo-Busse werden von der SBG, einem Töchterchen des HOCHBAHN-Imperiums, im wahrsten Sinne des Wortes am Rande der Stadt gefahren. Immerhin hat sich ein Hybridbus von Volvo (7700 Hybrid) praktisch unbemerkt nach Hamburg geschmuggelt.

Ansonsten hat sich der Quasistandard Citaro in Hamburg fest etabliert. Der 1997 vorgestellte Bustyp war zu Beginn alles andere als zuverlässig. Nun, über 31.000-mal gebaut, sind alle Kinderkrankheiten weg und die Zuverlässigkeit hoch. Die Wehwehchen sind, wenn noch vorhanden, bekannt und durch den Kauf großer Stückzahlen lassen sich annehmbare Preise aushandeln.

Daimler hat vergangener Woche den neu entwickelten Nachfolger präsentiert, der im Allgemeinen als Citaro II bezeichnet wird. Die HOCHBAHN, bestens mit Daimler vernetzt, wird selbstverständlich schon früh in den Genuss kommen, den neuen Bustyp seinen Kunden anzubieten.

Weichere Formen vor allem an der Fahrzeugfront, garniert mit „mandelförmigen Scheinwerfern“, geben dem Nutzfahrzeug ein neues Gesicht. Auffällig auch die Hervorhebung der hinteren Radkästen. Von links: Andreas Renschler, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Daimler Trucks und Daimler Buses und Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses.

Der Fahrerarbeitsplatz wurde erhöht und Daimler verspricht, die Instrumente „deutlich informativer und ergonomisch“ gestaltet zu haben. Der Fahrgastraum, von dem es leider keine Fotos gibt, soll heller ausfallen. Motorentechnisch bleibt alles beim Alten, Daimler setzt weiter auf seine BlueTec-Technik, die einen zweiten Tank erfordert, in dem AdBlue (ein Harnstoff) mitgeführt wird. Euro 5 und die strengere, jedoch freiwillige Norm EEV, werden angeboten; erstmals auch ESP.


Aktualisierung, 15 Uhr: Frisch eingetroffen via Daimler-Presse sind viele weitere Fotos:

Diese Diashow benötigt JavaScript.

— © Fotos: Daimler AG

Leergewicht

bringt ein ganz normaler Stadtbus (Mercedes-Benz, Typ Citaro) leer auf die Waage.
— XP; Quelle: EvoBus

Brennstoffzellen-Busse aus dem Fahrgastverkehr genommen

Recht leise und aus dem Auspuff kommt nur Wasserdampf: Die Brennstoffzellen-Busse von EvoBus (Daimler) haben gezeigt, wie die Zukunft des Verkehrsmittels Omnibus aussehen könnte. Nun wurden die sechs Fahrzeuge aus dem Fahrgastverkehr genommen, wie vermeldet dürften die Fahrzeuge gegen Ende des Monats den Betrieb verlassen.

Ein (nicht fahrbereites) Fahrzeug wird der Feuerwehr für Übungszwecke zur Verfügung gestellt, die anderen gehen an den Hersteller EvoBus zurück, um dort zerlegt zu werden.

Obwohl das Projekt auf zwei Jahre ausgelegt war, hielten die Prototypen sieben Jahre durch. Die HOCHBAHN zeigt sich zufrieden, die Zuverlässigkeit soll bei 90 % gelegen haben, was für ein derartiges Projekt ein guter Wert ist.

Dem Zukunftsprojekt Wasserstoff will man auch in Zukunft treu bleiben, 10 Brennstoffzellen-Busse mit Hybridtechnik könnten irgendwann im Herbst eintrudeln, um anschließend ausgiebig getestet zu werden. Nach der Testphase werden die neuen Fahrzeuge in den Fahrgastbetrieb gehen. Ein konkreter Zeithorizont ist noch nicht absehbar.
— OR/XP

Brennstoffzellen-Busse gehen außer Dienst


Die sechs noch im Liniendienst befindlichen Brennstoffzellen-Busse der HOCHBAHN werden Ende des Monats aus dem Betrieb genommen. Die Laufzeit der Brennstoffzellen – in denen wird Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt – nähert sich ihrem Ende, ihre Betriebsdauer ist zeitlich begrenzt.

Im Herbst dieses Jahres werden 10 neue Brennstoffzellen-Busse von EvoBus (Mercedes-Benz) erwartet. Die neuen Fahrzeuge werden mit Hybridtechnik geliefert. Durch eine zusätzliche Batterie kann die in der Bremsphase erzeugte Energie zwischengespeichert und für die Beschleunigung wiederverwendet werden. Man erhofft sich damit einen geringeren Treibstoffverbrauch (Wasserstoff) bei gleichzeitig höherer Reichweite.

Der Busbetriebshof Hummelsbüttel (BBG) wird auch künftig Heimstätte der Brennstoffzellen-Flotte bleiben.
— HS

Erste Fahreindrücke vom Diesel-Hybridbus

Der am letzten Montag vorgestellte Diesel-Hybridbus soll eine Menge Sprit sparen. Das ist aus Fahrgastsicht zwar schön und gut, aber als HVV-Kunde ist man immer umweltfreundlicher unterwegs als mit dem Automobil. Viel interessanter ist da die Frage, ob auch die „Beförderungsqualität“ durch das neue Antriebskonzept verbessert wurde. Immerhin treibt bei einem seriellen Hybriden nicht mehr ein Dieselmotor, sondern mehrere Elektromotoren das Fahrzeug an.

Die HOCHBAHN taufte den Diesel-Hybridbus auf den Namen „BusBus“, zur Unterscheidung gegen die neuen Brennstoffzellenbusse, welche dieses Jahr in Hamburg erwartet werden. Auch sie verwenden die Hybridtechnologie und sollen ebenfalls einen griffigen Namen bekommen. Ende des Jahres werden also zwei, technisch unterschiedliche, „Hybridbusse“ auf Hamburgs Straßen sein.

Der „BusBus“ wurde am 15.03.2010 der Presse offiziell vorgestellt. Foto: Daimler AG

Der „BusBus“ befindet sich, unregelmäßig, bereits im Liniendienst. So mancher Fahrgast hat also schon Bekanntschaft machen können. Neben der Außenbeklebung unterscheidet sich der Diesel-Hybridbus gegenüber normalen Dieselbussen ganz enorm.

Völlig neues, angenehmes Fahrgefühl

Elektromotoren benötigen keine Gangschaltung, was man als Fahrgast angenehm bemerkt. Es gibt keine Automatik mehr, die mit spürbarem Ruck schaltet und waltet. Auch der Bremsenvorgang verläuft butterweich. Das charakteristische, heftige Ruckeln vor dem Stillstand des Busses fehlt. Oft denken Fahrgäste, der Fahrer könne nicht richtig bremsen, tatsächlich kommen diese unangenehmen Ruckelleien vom Fahrzeug (verursacht durch den Retarder). Sanftes Anfahren, sanftes Bremsen – das kennt man eher aus der U-Bahn.

Auch die Geräuschkulisse hat mehr mit einer U-Bahn als mit einem (Diesel-) Bus gemein. Im reinen Elektrobetrieb ist das Fahrzeug extrem leise. Nur ein leichtes Surren der Elektromotoren ist während der Fahrt zu hören, wie bei einer U-Bahn. Selbst die bisher eingesetzten Brennstoffzellenbusse sind da deutlich lauter. Beim Anfahren, im Dieselbus naturgemäß immer besonders laut, machen sich die Elektromotoren besonders sympathisch bemerkbar – bzw. nicht-bemerkbar. Ganz erstaunlich.

Sinkt die Kapazität des Akkus, schaltet sich der Dieselgenerator ein; auch er ist ungewohnt leiser, als ein Antriebs-Dieselmotor. Wie oft sich dieser einschaltet, kommt natürlich auf die Strecke und die Anzahl der Bremsvorgänge an, denn beim Bremsen wird Energie gewonnen und im Akku gespeichert.

Prototypen-Flotte

Die HOCHBAHN wird insgesamt 10 dieser „Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid“-Fahrzeuge beschaffen und im harten Liniendienst dauerhaft einsetzen. Dabei handelt es sich um Vorserien-Fahrzeuge, die auf Herz & Nieren geprüft werden. Kinderkrankheiten darf es in dieser Zeit ruhig geben, damit diese ausgemerzt werden können, bevor die Serienfertigung beginnt.

Die Prototypen-Flotte kostet laut HOCHBAHN knapp 8 Millionen Euro (also rund 800.000 Euro pro Fahrzeug), das Bundesverkehrsministerium fördert dieses „Forschungsvorhaben“ mit 3,9 Millionen Euro, übernimmt also praktisch die Hälfte der Anschaffungskosten. Gut angelegtes Geld, wenn man technologisch auf höhe der Zeit bleiben will und „Klimaschutz“ nicht nur als Phrase begreift.

Der Diesel-Hybridbus im Testeinsatz in Stuttgart. Foto: SSB AG

Dass der Diesel-Hybridbus auch ordentlich Sprit spart, konnte bereits die Stuttgarter Straßenbahn AG (SSB) feststellen, wo man sich geradezu begeistert über den neuen Fahrzeugtyp zeigte. Dort wurde der Verbrauch in einem einwöchigen Test zusammen mit einem herkömmlichen Citaro-Gelenkbus ermittelt und man kam auf 18 % Kraftstoffersparnis. In Hamburg dürfte dieser Wert locker geschlagen werden, denn Stuttgart ist topographisch anspruchsvoll (sprich bergig). Zudem wird für den hiesigen Einsatz die Motorsteuerung angepasst und weiter entwickelt.

Fazit

Der Diesel-Hybridbus spart hoffentlich nicht nur eine ganze Menge Sprit, was die Umweltbilanz weiter glänzen lassen wird; er bietet dem Fahrgast auch einen deutlich verbesserten Fahrkomfort. Keine ruckartigen Erschütterungen mehr, sanftes Anfahren und Bremsen sowie sehr leise Motoren.

Wieder einmal ist Hamburg ganz vorne dabei, wenn es um neue Technologien und neue Konstruktionen im öffentlichen Verkehr geht. Es muss nicht immer Bayern sein.


Die Umfrage endet am Mittwoch, 24.03.2010


Mehr zum Thema auf Rycon:

— OR/HS

„BusBus“: Hybrid-Dieselbus offiziell vorgestellt (Update) / Leserumfrage

Heute Vormittag war es so weit: Die HOCHBAHN präsentierte ihre neuste, technische Errungenschaft im Bus-Ressort, den Diesel-Hybridbus, der Presse. Die erschien zahlreich, unter anderem mehrere Fernsehteams, darunter natürlich vom NDR und von Hamburg 1. HOCHBAHN-Chef Günter Elste war mit von der Partie, wie auch Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko und andere.

Günter Elste (HOCHBAHN-Chef); Enak Ferlemann (parl. Staatssekretär, Bundesverkehrsministerium); Axel Gedaschko (Hamburger Wirtschaftssenator); Michael Göpfarth (EvoBus GmbH)

Der neue Fahrzeugtyp wird als „BusBus“ bezeichnet und entsprechend beklebt; an den Fahrzeugseiten ist ein weiterer Bus zu sehen. Als Grund wird angegeben, dass es sich bei diesem Fahrzeug um zwei Busse in einem handeln würde, daher sowohl ein Diesel-, als auch ein Batteriebus. Die Farbgebung ist in einem hellen grün gehalten, sowie der zweite, „aufgemalte Bus“ erscheint in Weiß.

yxcyxcyxc

„BusBus“ vor dem Hamburger Rathaus.

Über den „BusBus“ wurde heute Nachmittag eine Sonderseite ins Netz gestellt. Das Unternehmen will zehn Diesel-Hybridbusse beschaffen, die zusammen knapp 8 Millionen Euro kosten. Dies entspricht gute 800.000 Euro pro Gelenkbus. Die Beschaffung wird aus dem Programm „Modellregion Elektromobilität“ staatlich gefördert, das sich aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung speist. Über die Höhe der Förderung machte die HOCHBAHN keine Angaben.

Die Umfrage endet am Mittwoch, 24.03.2010

Mehr zum Thema auf Rycon:

— OR; Fotos: Daimler AG

Hybrid-Dieselbus: Fotos vom Innenraum

Fahrzeugvorstellung, Teil 2 | Früher waren Busse das Stiefkind in der Nutzfahrzeugbranche. Man bediente sich, was die Technik angeht, fröhlich aus dem LKW-Regal und schusterte etwas zusammen. Jahrzehntelang gab es auch nur ein „Standard“-Modell, was aus Sicht der Verkehrsbetriebe natürlich den enormen Vorteil hatte, dass praktisch jedes Ersatzteil in jede Karre passte – und die Hersteller konnten günstigerweise in großen Stückzahlen produzieren.

Heute ist das völlig anders. Der ordinäre Omnibus hat sich zu einer hochtechnischen, innovativen Fahrzeugsparte gemausert – und einer dieser Quantensprünge bildet der neue Diesel-Hybridbus. Da solche Entwicklungsschritte nicht alle Tage stattfinden, soll an dieser Stelle noch ein wenig mehr darüber berichtet werden; ging es bei der letzten Fahrzeugvorstellung auf Rycon um die Karosserie, wollen wir heute verstärkt den Innenraum vorstellen, der – aus Fahrgastsicht – schließlich viel wichtiger ist. Zunächst soll der Hybride aber erst einmal Hamburger Boden unter seinen Rädern bekommen.
Alle folgenden Bilder können durch Klick vergrößert werden.

Rampen angebracht

Aus unerfindlichen Gründen zeigt die Zielbeschilderung „Rathausmarkt“ an. Rechts ist die Wasserstofftankstelle zu sehen, welche die Brennstoffzellenbusse mit Sprit versorgt. Der Stoff wird übrigens auch dort produziert, was in etwa so ist, als würde neben einer herkömmlichen Tankstelle ein Bohrturm nebst Raffinerie stehen. Dieses Jahr beschafft die HOCHBAHN neue Brennstoffzellenbusse, die auch auf die Hybridtechnik setzen – das spart auch dort jede Menge Treibstoff.

Beim abladen; Fahrerseite

Hier sind nochmals die Dachaufbauten gut zu erkennen; die geschwungene Form der Lüftungsschlitze (hinten) sieht nicht übel aus. Auch ein sehr schönes Unterscheidungsmerkmal zu herkömmlichen Bussen sind die metallischglänzenden Felgen.

Beim abladen

Vorsichtig wird der Bus zurückgesetzt, wie es so schön heißt. Damit ist der Hamburger Nahverkehr nun um eine neue Technologie reicher.

Innenraum

Vorderwagen; linke Sitzreihe

Hier ist der Vordere, von insgesamt drei, TFT-Bildschirm gut zu erkennen. 3 ½ „Schwerbeschädigten“-Sitzplätze sind, wie üblich, auf der linken Fahrzeugseite untergebracht, die früher mit einem Plussymbol gekennzeichnet waren. Heute verwendet man runde, blaue Aufkleber; für jeden Sitzplatz einen. Ältere Herrschaften sind aber der irrigen Meinung, die allererste Sitzreihe gehöre ihnen; das war vor anno dazumal tatsächlich so. Jetzt müssen sie aber kein Podest mehr erklimmen, sondern können sich viel bequemer hinpflanzen. Im Alltag wird das aber konsequent ignoriert. Sollte sich ein Mitfahrgast unter 70 auf den vordersten Plätzen verirren, wird dieser weggescheucht oder mit den Augen getötet. Fahrgäste können sehr gemein sein.

Vorderwagen;rechte Sitzreihe

Hier sieht man sogenannte 1 1/2-Sitze, welche für größere Menschen konzipiert sind. Unterm Strich bietet dieser Gelenkbus 37 Sitz- und 97 Stehplätze an, sowie ein Rollifahrer kann mitgenommen werden. Was auch jede Hausfrau/-mann erfreuen würde: Die Sitze sind so angebracht, dass der Fußboden unter ihnen leicht zu reinigen ist. Ecken und kannten werden heutzutage möglichst vermieden, da der Wischmopp dort schlecht ran kommt und der Dreck sich bekanntlich gerne Nischen sucht.

Blick vom Tür II-Bereich nach hinten

Bildschirm Nummer 2 zeigt gegen die Fahrtrichtung. Unter den wuchtigen Sitzen sind die Radkästen. Die Elektromotoren sind direkt an den Radnaben angebracht.

Blick vom Nachläufer nach vorne

Der Innenraum wirkt hell und aufgeräumt.

Nach dem Gelenk

Direkt hinter dem Gelenk befindet sich Bildschirm drei. Solche Gimmicks sind ungeheuer beliebt und werten ein Nutzfahrzeug auf, sind allerdings auch teuer.

Nachläufer; direkt nach dem Gelenk, Fahrerseite

Neben dem Mehrzweckbereich im Vorderwagen befindet sich ein Zweiter gegenüber der letzten Tür (Tür III). Dort befinden sich zwei „Notsitze“, die aber auch schlicht als Klappsitze bezeichnet werden.

Nachläufer; Fahrerseite

Der Sitzbezug hat ein vom HOCHBAHN-Standard abweichendes Design erhalten; ebenso wie der Fußboden. Die Haltestangen sind aus Edelstahl, abblätternde Farbe gehört so der Vergangenheit an, obendrein sind sie leichter zu reinigen.

Nachläufer; hintere, linke Ecke

Die Sitzplätze sehen sogar recht bequem aus, nur die seitlich angebrachte 3er-Sitzgruppe mag nicht so recht begeistern.

Nachläufer; hintere, rechte Ecke

Hier finden Aggregate Platz, Wartungsklappen ermöglichen einen hoffentlich einfachen Zugang. Die Konstruktion ist allerdings etwas unglücklich, das sie schlecht einsehbar ist und dort imaginär „bitte beschmier mich!“ draufsteht. Aber es gibt ja immer was zu meckern.

Über den Türen; LED-Leuchte

Auch kleine, nette Details sind erwähnenswert: Direkt über den Türen sind jeweils zwei derartige LED-Leuchten installiert, die sich beim Öffnen der Tür einschalten. Sie sehen nicht nur schnuckelig aus, sondern sparen tüchtig Strom und halten eine Ewigkeit. So profan einem das Vorkommen mag, so wichtig sind solche Kleinigkeiten. In einem Bus sind unzählige Lämpchen innen und außen angebracht, die sehr gerne kaputt gehen. Während das Ersatzteil nicht die Welt kostet (wobei ja auch Kleinvieh Mist macht), geht viel Zeit drauf, die Lampen auseinander zu fummeln und die Leuchtmittel zu ersetzen. Hier langlebige Bauteile zu verwenden, sorgt daher für weniger Wartungsaufwand.

Fahrerarbeitsplatz; Decke

Wandern wir nun in den vorderen Teil des Busses. Damit dem Fahrer ein Licht aufgeht, sind diese beiden schicken LED-Leuchten angebracht.

Arbeitsplatz

Der Busfahrer findet auch hier seine gewohnte Arbeitsumgebung vor. Wie hier zu sehen, kann der Fahrer Tür III (also die letzte Tür) nicht selbst schließen; statt Taster ist für Tür III nur ein roter Leuchtmelder vorhanden. Das führt bei Fahrgästen immer wieder zur Verwirrung: Der letzte Einstieg geht nur dann zu, wenn der Türbereich frei ist. Steht dort jemand, kann die Tür nicht geschlossen werden. Diese Automatik ist gesetzlich vorgeschrieben, da der Busfahrer dort durch die Spiegel nichts sieht. Bei einigen Verkehrsunternehmen werden Kameras eingesetzt, worüber der Fahrer den Türbereich einsehen und das Türenschließen erzwingen kann. Das ist aber ein sehr teurer Spaß, zudem ist es inkonsequent.

Fahrersitz

Auch der Fahrersitz ist im schicken Rot gehalten. Solche Sitze verfügen übrigens über wahnsinnig viele Einstellungsmöglichkeiten, was man an den ganzen Schaltern unten erkennt. Captain Kirk würde vor Neid erblassen.

Damit ist unser kleiner Rundgang im neuen Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid-Bus abgeschlossen.

Zu diesem Artikel gibt es einen Hinweis in eigener Sache
— OR; Fotos: Rycon

Erste Bilder vom neuen Hybrid-Dieselbus


Fahrzeugvorstellung |
Ob man das als historisch bezeichnen soll, darüber kann man streiten. Aber ein neues Kapitel in der hier in Hamburg eingesetzten Bustechnologie ist es dann doch: Der erste Hybrid-Dieselbus aus den Mercedes-Benz-Werken in Mannheim hat heute Vormittag unsere Hansestadt erreicht. Der Gelenkbus wurde per Tieflader angeliefert und präsentiert sich noch „nackt“, das heißt, ohne Farben, ganz in weiß (das rote HOCHBAHN-Outfit wird geklebt).

Der HOCHBAHN-Betriebshof Hummelsbüttel („G“) erhält diesen technologischen Zwischenschritt, von dem man sich Pi mal Daumen 20 bis 30 Prozent Treibstoffersparnis erhofft. Damit wird der Nahverkehr per Bus noch ressourcenschonender, als er es ohnehin schon ist.

Fahrzeugheck

Von außen stellt man keine großartigen Veränderungen fest, wurde die neue Antriebstechnologie doch in einen Standard-Citaro verbaut.

Heck-/Seitenansicht

Am auffälligsten sind noch die Dachaufbauten, bei denen vor allem – laut Daimler – eine der größten Lithium-Ionen-Batterie eingebaut ist. Die leistet 240 kW und bringt 350 kg auf die Waage, was so keine üblen Werte sind. Auch die Klimaanlage ist, wie üblich, auf dem Dach untergebracht.

Linke Seite

Vier Elektromotoren sind an der zweiten und dritten Achse an den Radnaben angebracht, die zusammen 320 kW Leistung erbringen. Sie erhalten ihren Saft aus der Batterie – und fahren nahezu lautlos und ruckfrei. Der Dieselmotor  wird nur noch für den Stromgenerator benötigt und kann daher deutlich kleiner ausfallen. Gegenüber herkömmliche Citaro-Dieselbussen wiegt der Motor hier nur 450 kg (statt 1000 kg), bei nur 4,8 Liter (statt 12 Liter) Hubraum.

Fahrerseite

Das gute Stück hört auf die Bezeichnung „Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid“, wobei das G für Gelenkbus steht. Als BlueTec bezeichnet Daimler seine Abgas-Nachbehandlungstechnologie, bei dem ein Harnstoff eingesetzt wird. Vorteil: Zum Neutralisieren wird kein Diesel eingesetzt; Nachteil: Es muss eine zusätzliche Flüssigkeit mitgeführt werden. Im Hintergrund das recht neue Verwaltungsgebäude der HOCHBAHN auf dem Betriebshof Hummelsbüttel.

Türseite, von vorne

Aus Fahrgastsicht besonders schön: Der Bus fährt an Haltestellen praktisch geräuschlos an und auch wieder ab, da hier rein elektrisch gefahren werden soll. Der Bus ist eine HighTech-Anlage auf Rädern; eine ausgefeilte Motorensteuerung soll dafür sorgen, dass kein Tropfen Diesel verschwendet wird. Das funktioniert auf Linien, die dem Bordcomputer bekannt sind, damit der Antrieb „vorausschauend“ gesteuert werden kann.

Wie gut das funktioniert wird man erst in einem Praxistest feststellen können. Zunächst wird der Bus von der FFG (Werkstatt) begutachtet und für den Fahrgasteinsatz ausgerüstet, daher der Einbau des EFAD (das Gerät, aus dem auch die Fahrkarten herauskommen) sowie dem Außendesign. In den Fahrgasteinsatz gelangt der Bus (nach derzeitigen Stand) zunächst als Verstärkerwagen auf der MetroBus-Linie 24 zwischen Niendorf-Nord und Lademannbogen/Poppenbüttel. Man darf gespannt sein, wie sich „der Neue“ im harten Linienalltag bewähren wird.

Zu diesem Artikel gibt es einen Hinweis in eigener Sache
— OR; Bilder: Rycon

Hinweis in eigener Sache


Am Dienstag, dem 02.02.2010, wurde an dieser Stelle vom neuen Diesel-Hybridbus von Mercedes-Benz berichtet, der am gleichen Tag bei der HOCHBAHN in Hamburg eintraf. Zwei Tage später wurde ein Bericht über der Innenraumgestaltung des Fahrzeugs nachgeschoben, beide Artikel mit vielen Fotos ausgestattet. Am Freitag, 05.02.2010, drang dann die Bitte der HOCHBAHN durch, keine Fotos dieses Busses ins Netz zu stellen, da man erst die Pressepräsentation abhalten möchte. Man hat also eine Art – etwas dramatisch ausgedrückt – Nachrichtensperre bzw. Bildersperre erbeten. (Jetzt ist auch klar, warum wir als Einzige darüber berichtet haben.)

Seitdem sind beide Artikel aus dem Blog genommen. Die Pressepräsentation ist für den 15.02.2010 vorgesehen, und sobald diese veranstaltet wurde, werden beide Artikel wieder online gestellt. Abweichend von den Gepflogenheiten der Blogwelt werden diese Beiträge das entsprechende, aktualisierte Datum tragen, und folglich als „neue Artikel“ publiziert, jedoch mit einem entsprechenden Hinweis ergänzt.