AKN sei „Klotz am Bein“

Der Landesrechnungshof Schleswig-Holstein schießt eine Breitseite gegen die AKN. Auf der gestrigen Pressekonferenz meinte der Präsident des Landesrechnungshofs, Dr. Aloys Altmann, Kiel solle seine Landesbeteiligung an der AKN verramschen. „Es mache keinen Sinn, diesen Klotz am Bein durchzutragen“, schreibt das „Hamburger Abendblatt“. Die Hamburger Hochbahn soll nach seiner Vorstellung den defizitären Laden übernehmen. Kiel hatte bereits versucht die AKN-Anteile zu veräußern, begrub Ende letzten Jahres aber diese Idee.

Der Landesrechnungshof (LRH) hatte bereits 2006 die AKN auf dem Radar [PDF]. Zwar habe die AKN Rationalisierungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt, trage aber immer noch Altlasten – besonders in Form hoher Personalkosten, die sich aus alten Tarifverträgen ergeben – mit sich herum. Selbst eine Ausschreibung der A-Bahn-Linien würde für den Kieler Haushalt keine nennenswerte Entlastung bringen, meint der LRH:

Die mögliche Ausschreibung der Stammstrecken der AKN würde zusätzliche finanzielle Belastungen auslösen, wenn ein Dritter den Zuschlag für die Erbringung der Verkehrsleistungen erhielte. Beim Land würden damit die verlustträchtigen Bereiche nebst Altlasten verbleiben, während Verkehrsbereiche, die sich durch vertraglich vereinbarte Ausgleichsleistungen selbst tragen oder Gewinne erbringen, in private Hand übergingen.

Die AKN von einem Verkehrs- zu einem reinen Infrastrukturunternehmen zu degradieren würde ebenfalls wenig bringen, da die AKN „nicht über eine optimale Betriebsgröße verfügt“. Letztlich wäre also der vollständige Verkauf der AKN die beste Lösung.

Und wie immer in der Kieler Verkehrspolitik sollte am besten Hamburg die Klötze übernehmen.
— OR; Bild: Rycon

One response to this post.

  1. Posted by Herbert on 27.03.2010 at 12.25

    Frage an den LRH: Wer soll ein verlustträchtiges Unternehmen haben wollen, das offensichtlich bereits alle möglichen Rationalisierungen durchgezogen hat?

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